Catch & Release? Funktioniert!
Kaum ein Angel-Thema polarisiert so sehr wie das Thema Catch & Release. Was in anderen Ländern wie den Niederlanden, Norwegen oder den USA erlaubt oder teils gewünscht ist, wird in Deutschland hart diskutiert und teilweise stark verurteilt. Diskussionen und gute Gedankengänge dazu gibt es zu genüge. In diesem Beitrag möchte ich eher auf die persönlichen Erfahrungen eingehen.
Immer wieder liest man davon, dass Catch & Release nicht funktioniert und die C&R Gegner sprechen von einer hohen Sterberate. Anders sieht es bei den Befürwortern aus, bei denen Catch & Release wunderbar funktioniert und die Fische danach gesund weiterleben. Fakt ist allerdings: Ob Catch & Release wirklich funktioniert hat, kann man nur in den wenigsten Fällen wirklich feststellen. Denn dazu muss man diesen Fisch erneut gefangen haben. Gar nicht so leicht. Und selbst dies bekommt man nur selten mit, denn die Fische lassen sich oft nur sehr schwer eindeutig identifizieren. Meist fällt dies nur dann auf, wenn ein Fisch ein besonderes Merkmal hat. Eine Narbe, eine Fehlbildung oder andere optische Besonderheiten.
Ein solcher Wiederfang ist mir zum Saisonstart 2018 in den Niederlanden geglückt. An diesem Tage konnte ich meinen PB (Personal Best) Barsch von 47cm fangen und habe ihn stolz in unserer WhatsApp Gruppe für Angler in den Niederlanden geteilt.
Aufgrund einer sehr markanten Stelle am Schwanz, konnte Mario diesen Fisch direkt wiedererkennen und hat das dazu passende Bild rausgesucht. Es ist eindeutig: Dieser Fisch, den mein Angelkollege Mario Tammert im Jahre 2017 gefangen hat, konnte ich im Jahre 2018 im selben Polder Graben erneut fangen. Ebenfalls interessant: Der Fisch ist in den Monaten nicht großartig gewachsen. Auch im Jahr 2018 hatte dieser Fisch seine 47cm und war weiterhin gut genährt. Dem Fisch kann es also nicht schlecht gegangen sein.
Dieser Barsch ist aber nicht meine einzige positive Catch & Release Erfahrung. Erst im Dezember 2017 konnte ich eine schöne Hechtdame fangen, die nur knapp an der Metermarke gekratzt hat. Da ich Deutschlands bekanntesten Angeljournalisten Matze Koch auf Facebook folge – nicht zuletzt wegen meiner Begeisterung für das Deadbaiting im Winter – habe ich mich an einen Beitrag von ihm über den seltenen 99er Hecht erinnert. Noch vor Ort habe ich auf Facebook geschaut und mit großer Verwunderung festgestellt, dass es sich sogar um denselben Spot handelt. Kurz die Maserung der Schwanzwurzel beim Hecht verglichen… Tatsächlich. Dieser Hecht war ein Wiederfang, den Matze Koch erst vor wenigen Wochen gefangen hatte. Und damit ein weiterer Beweis dafür, dass Catch & Release und ein dazu schonender Umgang mit dem Fisch funktionieren kann.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Konntet ihr bereits einige Fische erneut fangen? Schreibt uns eure Erfahrungen in den Kommentaren und wenn gewünscht, dann sammeln wir in diesem Artikel eure Catch & Release Erfahrungen.
Hihihi, echt toll, Euer Einsatz um die Lösung, die eigentlich nur lustig gemeint war. Sie war auch schon mehrfach dabei….
Gepostet von Matze Koch am Montag, 20. November 2017